Als wenn die Einheimischen gespürt haben, dass es unser letzter Tag in Bosnien und Herzegowina war… Schon Mittags,als wir uns zur Abkühlung ein eiskaltes Bier genehmigt hatten, kam ein Mann auf dem Fahrrad und kaufte uns noch 2 weitere Biere 🍻 Wir müssen sehr durstig ausgesehen haben, denn am Abend, an der letzten Gaststätte vor dem Nirwana, wurden wir von Petr, dem Wirt und seinen alten Schulkameraden zum Bier und Schnaps eingeladen. Um nicht weiterfahren zu müssen gab es eine Dusche und einen Platz f unser Zelt gleich hinter der Kneipe auf dem Schulhof. Nach und nach wurden alle Freunde mit Deutschkenntnissen herbeigerufen. So haben wir noch Radi (Radieschen) und einen seit Jahrzehnten in der Schweiz lebenden Taxifahrer kennengelernt. Es wurde ein feucht fröhlicher Abschiedsabend mit vielen lustigen und interessanten Gesprächen.
Morgens gab es noch einen kräftigen Kaffee, bevor wir einen Weg über den Berg finden mussten, aber davon ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts…
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As if the locals felt that it was our last day in Bosnia and Herzegovina... Already at noon, when we had an ice cold beer to cool down, a man came on the bike and bought us 2 more beers 🍻 We must be very thirsty looked like, because in the evening, at the last restaurant before Nirvana, we were invited to beer and schnapps by Petr, the landlord, and his old school friends. In order not to have to ride further, there was a shower and a place for our tent right behind the pub in the schoolyard. Gradually, all friends who spoke German were summoned. That's how we got to know Radi (radishes) and a taxi driver who has been living in Switzerland for decades. It was a merry farewell evening with many funny and interesting conversations.
In the morning we had a strong cup of coffee before we had to find a way over the mountain, but we had no idea about that at the time
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Auch am 2.Tag in der Türkei haben wir wieder über das „Warmshowers"-Netzwerk eine Unterkunft gefunden. Diesmal bei Mustafa in seinem Café, in dem es aber statt Kaffee den berühmten Türkischen Tee gibt. In dem Café werden bis spät in die Nacht diverse Brettspiele gespielt. In der Türkei spielt man lieber noch zusammen, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen!!!

Mustafa fährt selbst Fahrrad und ist auch erfolgreich bei Mountainbike-Rennen. Gratulation und Teşekkür Ederim Mustafa!

Mit dem ersten Tageslicht radeln wir los und verpassen dadurch wieder das Frühstück. Aber wir haben knapp 100km bis hinter Trabzon vor uns, was wir trotz teilweise heftigem Regen und viel lautem Autoverkehr gut schaffen. In Trabzon führt uns die Strecke noch durch die engen Gassen, in denen großes Markttreiben herrscht. Dort treffen wir dann auch noch Armin aus der Schweiz und Lukas aus München. Beide sind zu Hause gestartet und fahren, wie bisher alle Radler, die wir getroffen haben, in die entgegengesetzte Richtung weiter. Viel Spaß euch beiden noch!
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Die Schwarzmeerküste von Batumi bis Ordu ist für Fahrradfahrer eine Herausforderung für die Ohren. Es gibt sehr viel Verkehr und man kann nicht entkommen. Links hohe Berge und rechts das Meer. Dazwischen unzählige Tunnel, die für Fahrradfahrer ein Graus sind. Normalerweise gibt es einen riesigen Randstreifen, aber in den Tunneln leider nicht. Da hilft nur beten und durch. 
Trotzdem hat dieser Teil der Türkei seine Reize. Zuerst kommt die Tee-Region (ca. 200km) Hier wird der berühmte Türkische Tee angebaut. 
Nahtlos anschließend kommt die Haselnuss-Region. Zur Zeit ist Erntezeit und überall werden die Haselnüsse auf der Straße getrocknet und auch gleich verkauft.
Übernachtungsplätze haben wir immer dort gefunden, wo der Lärm des Autoverkehrs durch einen Tunnel verschluckt war. Dort konnten wir Ruhe finden und das Meer genießen.
Und natürlich hatten wir auch wieder jede Menge schöne Begegnungen mit Menschen und Tieren 😀👍
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Die Vorstellung von Bergen muss neu definiert werden. Wir haben den Fehler gemacht und sind einer Fahrradroute von Komoot gefolgt. Die Route war zwar die Kürzeste und mit weniger Höhenmetern, aber wenn der Weg zu einem Wanderweg wird und der Anstieg bis 40% beträgt, dann ist das kein Fahrradfahren sondern Fahrradklettern. 
Am ersten Tag nach dem Start in die Berge von Ordu aus, schafften wir nur 20km. Aber da hatten wir auch 1000m Anstieg überwunden. Die nächsten 4 Tage sahen ähnlich aus. Rund 1000 Höhenmeter und zwischen 20 und 30 km pro Tag. Wir haben das Gefühl, dass wir auf der Stelle treten und von einer Bergschlucht in die andere fallen.
Entschädigt werden wir von der warmherzigen Gastfreundschaft der Menschen. Wir werden mit Handschlag begrüßt, auf die Schulter geklopft, an jeder Stelle zu einem typischen türkischen Tee eingeladen oder sogar zum Essen und zur Übernachtung. 
Mitten im Nirwana treffen wir seit langer Zeit wieder auf ein Auto. Es hält an und zwei Männer steigen aus. Sie sind von ALTAS TV, holen die Kamera raus und machen ein Interview mit uns. 
Es ist einfach toll hier in der Türkei und weil bei uns der Weg das Ziel ist, genießen wir alles in vollen Zügen.
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Mitten aus dem Nichts taucht Persembe Yaylasi mit einem wunderschönen See und traumhafter Umgebung auf. Es ist zwar sonnig, aber durchgeschwitzt stehen wir im eisigen Wind und suchen vergeblich unsere gebuchte Unterkunft. Ein Einheimischer hilft uns und führt uns zum besten Haus im Ort. Der Preis liegt außerhalb unseres Budgets, aber wir müssen Mitleid erregt haben und die Hauptsaison scheint vorbei zu sein. So einigen wir uns auf einen für uns bezahlbaren Preis und bekommen die Unterkunft mit Panoramafenstern und direkten Blick auf den See. 
Nach dem Paradies in Persembe Yaylasi finden wir einen sehr schönen Weg im Hochland mit abschließender Talfahrt runter nach Niksar. 
Auf halber Strecke kommt uns Adem mit seinen Fahrrad entgegen. Er ist hier zu einem Tagesritt die Straße 1300m hochgefahren, die wir nun runterrollen können. Bei Tee und einem Snack verabreden wir uns zum Abend in Niksar.
So langsam werden die Straßen wieder breiter und die Anstiege fahrbarer. Selten sind es mehr als 15%, dafür aber über viele Kilometer konstant zwischen 10-15%. Wir können wieder Fahrrad FAHREN und schaffen dadurch wieder mehr km pro Tag😀🚵🏻‍♂️🚵‍♀️💪
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Hinter Niksar fahren wir gefühlt eine Wand hoch. Aber zumindest ist der Anstieg nur so steil, dass jeder sein Fahrrad selbst schieben kann. Nach der Erfrischung an einer Moschee geht es mehr oder weniger abwärts bis Tokat, wo wir einen Tag ausruhen und mal zu Fuß durch die Stadt laufen. 
In der Pide Fabrik kosten wir eines der typischen Nationalgerichte der Türkei. Frisch gestärkt machen wir uns auf die letzte Etappe nach Kappadokien…
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Nach dem Aufstieg aus Tokat öffnet sich das Land plötzlich und wir befinden uns in der Kornkammer der Türkei. 5 Tage radeln wir auf der Hochebene durch abgemâhte Weizenfelder soweit das Auge reicht. 
Es gibt kaum einen Strauch oder Baum, der Schatten spendet. Die Sonne brennt am wolkenlosen Himmel, obwohl die Temperatur mit 26 Grad Celsius eigentlich fast ideal ist. Nachts wird es frisch (11 Grad Celsius), aber sobald die Sonne am Horizont aufgeht wird es sofort wieder angenehm warm. Übernachtungsmöglichkeiten für unser Zelt gibt es auf den abgemähten Feldern mehr als genug. 
In jeder kleineren Stadt oder Dorf werden wir euphorisch begrüßt und wenn immer möglich eingeladen und bewirtet. Für die Türken seien die Deutschen ein Brudervolk, so wird es uns erklärt und so werden wir behandelt. 
Wir treffen viele Menschen, die in Deutschland leben und gerade ihre Familien in der Türkei besuchen. 
Nach 5 anstrengenden Tagen erreichen wir endlich Ügrüp in Kappadokien…
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Kappadokien empfängt uns mit viel Sonne, mit einem super Blick auf den Vulkan Erciyes Dagi (3917m), mit einer letzten Wand, mit der Weinernte, mit viel Liebe, mit einer Schlange, mit deutscher Sprache, mit einer Obstschale, mit einem Candle Light Dinner, mit einer herrlichen Aussicht und mit vielen Ballons an JEDEM Morgen 😀❤️👍🌞
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Wir nehmen uns die Zeit und machen eine Tagesrundtour durch Kappadokien. Es ist herrlich! Alle paar Meter stoppen wir, genießen die Ausblicke in das weite Land, die Felsformationen, die Felsenhöhlen und Felsenhäuser. Im Uhrzeigersinn haben wir die Sonne den ganzen Tag im Rücken und daher ideale Sicht- und Lichtverhältnisse 😀🚴🏻🚴🏻‍♀️👍
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Pech gehabt! Um dem Regen aus dem Weg zu gehen, haben wir uns mal wieder ein festes Dach für die Übernachtung gegönnt und uns die Überquerung des Salzsees „Tuz Gölü“ für heute aufgehoben. Leider wußten wir nicht, dass die Überquerung nur eine Sandpiste ist. Nach dem vielen Regen über Nacht war die Piste nun aufgeweicht und eine Schlammschlacht. Die Räder verklebten und wir haben die Fahrräder mal wieder zu zweit schieben, zerren, heben und wuchten müssen. Alle 10m haben wir mit kleinen Stöckchen die Räder wieder freigestochert. Für die ca. 10km haben wir 3 Stunden gebraucht und dann noch einmal 2 Stunden für die notdürftige Reinigung der Taschen und Fahrräder.
Das hatten wir uns heute ganz anders vorgestellt, aber zumindest hat es bei uns nicht geregnet 🤪
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Seit gut einer Woche fahren wir von Kappadokien westwärts durch eine Hochebene, die optisch nicht viel Abwechslung bietet. Aber jeden Tag überrascht uns die türkische Gastfreundschaft aufs Neue.
Wir haben unzählige solcher herzlichen Erlebnisse. Wir können hier nur einige exemplarisch erwähnen. 
In Sariyahsi bestellen wir uns die typisch türkische Pide im Restaurant und werden am Tisch vom Bürgermeister angesprochen. Nach einem kurzen Gespräch lädt er uns spontan ein, die Pide zu bezahlen, uns ein Zimmer mit Dusche im Gemeindehaus zur Übernachtung zu geben und am nächsten Morgen ein Frühstück zu spendieren. Wer kann da schon ablehnen?
In Altipinar wollen wir gegen Abend nur 6 Eier kaufen… Im Laden werden uns erstmal 8 Eier eingepackt und angeboten, diese für uns zuzubereiten. Der Preis für die Eier wird kurzerhand abgerundet. Als wir den Shop verlassen, sollen wir etwas essen. Es gibt Köfte-Döner. Es war der leckerste und größte Döner, den wir je gegessen haben! Wir bekommen noch Ayran und alles ist bezahlt, bevor wir unser Portemonnaie überhaupt aus der Tasche ziehen können. Dabei lernen wir nebenbei das halbe Dorf kennen. Nisham, der seit Jahren in Berlin wohnt und arbeitet, stellt uns alle vor. Das nächste Haus ist das traditionelle Teehaus, in dem wir noch zum Tee  eingeladen werden. Nebenbei bietet er uns sein Haus zur Übernachtung an. Plötzlich haben wir unerwartet ein festes Dach über dem Kopf😀👍❤️Wow, was für eine Überraschung! Danke Nisham, wir werden uns bestimmt in Berlin wiedersehen!
Es gibt in der Türkei viele “Warmshowers.org Gastgeber”, aber in Wirklichkeit sind es noch viel mehr. Der einzige Unterschied ist der Überraschungsfaktor, da man die spontanen Einladungen zur Übernachtung nicht vorhersehen kann 😀
Fortsetzung folgt…
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Jeden Tag überrascht uns auf der “Fahrradreise von Tiflis (Georgien) zurück in den Westen” die türkische Gastfreundschaft aufs Neue.
Wir haben unzählige solcher herzlichen Erlebnisse. Wir können hier nur einige exemplarisch erwähnen. (Fortsetzung)

In Yurtbeyli steht Ahmed vor seinem Haus und stoppt uns. Er fragt, woher wir kommen und wohin wir fahren. Dann sollen wir ein Foto von ihm und seinem Haus machen. Anschließend bittet er uns ins Haus und möchte uns Tee geben. Dort lernen wir seine Frau Ayse kennen, die uns unbedingt noch etwas zu essen geben will. Wir genießen den herrlichen Ausblick von der Terrasse und das Essen. Schnell sind die Familienbilder herausgesucht und die wichtigsten Informationen ausgetauscht…

Kurz nach dem kleinen Dorf Selimiye suchen wir uns unseren Übernachtungsplatz für unser Zelt. Von der kleinen Straße nicht einsehbar und nur über einen Waldweg erreichbar. Es wird bald dunkel. Schnell das Zelt aufgebaut und gewaschen, bauen wir den Kocher auf, um uns noch ein Tee zu kochen. Plötzlich kommt ein Traktor den Waldweg entlang. Es ist Ben Ayhan. Er begrüßt uns herzlich und sagt, wir sollen hier warten, er holt schnell etwas zu essen. Und tatsächlich kommt er 20 Minuten später mit einer riesigen Tüte Essen wieder zurück. Eine kurze Fotosession und schon ist Ben Ayhan wieder weg. Wir machen uns über das leckere Essen her. Es schmeckt so köstlich, dass wir uns unsere Bäuche voll schlagen. Trotzdem schaffen wir es nicht und haben noch am nächsten Tag mehr als genug zu essen…

Noch vor Mittag radeln wir durch Cikrik. Eine Großfamilie sitzt vor ihrem Haus als wir vorbei kommen. Sie springen auf und bitten uns anzuhalten. Eine Frau ist aus Berlin und hat bei Osram gearbeitet. Sie möchten uns gern zu essen und zu trinken geben. Wir sind aber gerade erst gestartet, sind sit und satt, und wollen noch ein bisschen weiter kommen. Also sagen wir “Nein,  danke”. Aber so leicht lassen sie uns nicht weiter fahren. Erst bekommen wir eine Melone und nachdem diese bei Ute verstaut ist, bekommt Eddy auch noch eine Melone. Dann dürfen wir mit vielen guten Wünschen weiterziehen…
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